In meiner Werkstatt fertige ich Klingen, Messer, Messergriffe sowie Objekte. Das Schmieden habe ich ab 2007 erlernt.
Inzwischen arbeite ich neben Stahl und Holz mit diversen anderen Materialen wie fossilem Elfenbein, stabilisierten Knochen und Hybriden.
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Der Mensch ist dem Nebel des Tierseins entstiegen und hatte dabei bereits ein Urmesser in der Hand. Schneidende Handwerkzeuge gehören zu den ältesten Werkzeugen der Menschheit. Vor rund 3,4 Millionen Jahren entstanden die ersten, speziell geformten Steinwerkzeuge. Die ältesten bekannten Werkzeuge der Menschheit aus der Olduvai-Schlucht in Tansania sind die sogenannten Geröllgeräte oder Chopper. Dies sind Steine mit künstlichen scharfen Kanten — die ersten Messer. Mit der ersten scharfkantig zugeschlagenen Feuersteinknolle änderten sich die Möglichkeiten der Nahrungsbeschaffung, die Essgewohnheiten und damit auch das Zusammenleben der Menschen. Erst mit der Entdeckung der Metallgewinnung vor rund 7000 Jahren kam es zu einem entscheidenden Wandel. Die Verwendung von Kupfer, später Bronze und noch einmal 1.500 Jahre später Eisen gehört in der Menschheitsgeschichte zu den wichtigsten Schritten hin zur modernen Welt.
Das Schmieden ist eine alte Bearbeitungstechnik für Eisen und Stahl, bei der man den Werkstoff erwärmt und mit dem Hammer bearbeitet und formt. Grabfunde aus der Wikingerzeit zeigen, welche zentrale Rolle das Schmieden einnahm. Es war ein wichtiges und bedeutendes Handwerk, um sich Waffen und Geräte zu beschaffen. Es ist nicht zu verwundern, dass der Schmied hochgeachtet war und das Schmieden als Fach oft mit Mystik und Zauberei verbunden wurde. Es gab Schmieden auf Bauernhöfen und Schmiedewerkstätten in den Dörfern. In den Schmieden auf den Höfen wurden Werkzeuge und Geräte, wie Sensen, Holzbearbeitungswerkzeuge, Beschläge, Schlösser, Hufeisen und Eisenreifen für Räder, geschmiedet und repariert.
Die Bezeichnung „Damast“ leitet sich für Verbundschweißstahl von der uralten Waffenschmiede und Handelsmetropole in Syrien her, doch ist bislang nicht bekannt, wann und wo sie aufgekommen ist. Da die Schmiede in allen Kulturkreisen der Antike und des frühen Mittelalters auf Verbesserung der Eigenschaften des Eisens bedacht waren, ist nicht auszuschließen, daß die Technik des „Damaszierens” nahezu gleichzeitig und unabhängig voneinander sowohl in Japan, Indien, Persien und im Vorderen Orient als auch in Nordeuropa und bei den Franken entwickelt wurde. Dabei schenkte man den im neuen Werkstoff zutage tretenden Mustern zunächst wenig Beachtung; erst mit der Zeit lernten die Schmiede den Farbunterschied zwischen Eisen und Stahl ornamental zu nutzen. Durch metallographische Untersuchungen an einem Schwert aus der späten La-Tene-Zeit, das bei Heiligenstein unweit von Speyer gefunden wurde, konnte zweifelsfrei nachgewiesen werden, daß „Damast“ bereits in der vorchristlichen Eisenzeit auch in der Pfalz bekannt gewesen ist. Die aufwendige und zeitraubende alte „Damastschmiedekunst“, deren Blüte hier zwischen dem 8. und 10. Jahrhundert lag, und die in Sage und Lied vielfach bis zum Mythos hochstilisiert worden war, geriet im Abendland für Jahrhunderte in Vergessenheit. Erst im Gefolge der Türkenkriege des 17./18. Jahrhunderts wurde der Schweißdamast hier nochmals bekannt und begehrt. Daraufhin wandten sich um 1700 auch die europäischen Schmiedezentren Lüttich, Birmingham, Madrid und Suhl wieder der Damastherstellung zu. Handgeschmiedeter Damaszenerstahl ist ein »lebendiger« Werkstoff, weil jedes Stück anders aussieht. Die Art der Bearbeitung bildet sich wie eine Handschrift in der Struktur ab. Unregelmäßigkeiten unterstützen die organischen Muster und verleihen ihnen einen unverwechselbaren Charakter. So wie es keine zwei Holzstücke mit absolut identischer Maserung gibt, ist jedes Stück dieses Materials einzigartig.
[Quellen: # Bergland, Håvard (2016): Die Kunst des Schmiedens. Das große Lehrbuch der traditionellen Technik. Wieland Verlag # Denig, Heinz (2008): Alte Schmiedekunst – Damaszenerstahl. Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde # Lang-Geffroy, Oliver (2017): Das grosse Buch vom Messer. Alles über das wichtigste Werkzeug der Menschheit. Wieland Verlag. # Ring der Europäischen Schmiedestädte e.V. (2009) Wanderausstellung Damaszenerstahl. Verlag Hephaistos.]
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