Eine Skulptur (von lateinisch sculpere „schnitzen, meißeln“) ist ein dreidimensionales Werk der bildenden Kunst, das durch Abtragen von Material wie Holz oder Stein entsteht. In der Fachsprache werden die Begriffe Skulptur und Plastik abgegrenzt, in der Allgemeinsprache dagegen nicht. Das Wort Skulptur ist seit dem 18. Jahrhundert als Lehnwort aus dem Lateinischen in Gebrauch. Lateinisch sculptura ist abgeleitet vom Verb sculpere, das „schnitzen“ oder „meißeln“ bedeutet, also die Tätigkeit des Bildhauers bezeichnet, der mit Holz oder Stein arbeitet. Diese Bedeutung hatte das Wort zunächst auch im Deutschen: Bei einer Skulptur wird Material abgetragen, entweder mit Messer und Beitel (beim Schnitzen) oder mit dem Meißel (in der Steinbildhauerei). Das Kunstwerk wird aus dem Block herausgearbeitet („geschnitten“ oder „gehauen“). Dem gegenüber steht die Plastik im ursprünglichen oder engeren Sinn. Der Begriff ist aus dem griechischen Wort plássein (πλάσσειν), d. h. eine weiche Masse kneten, bilden, formen, gestalten, abgeleitet. Mit metallischen Materialien wird eher aufgebaut und angearbeitet (modelliert, montiert, geschweißt) oder in Form gegossen (siehe Kunstguss). [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Skulptur]
Als Neidkopf werden Fratzen, die an Mauern, Türen oder Giebeln von Häusern und anderen Gebäuden angebracht sind, bezeichnet. Der Begriff stammt vom althochdeutschen Wort nid ab, das für Hass, Zorn oder Neid steht. Um das Böse abzuwehren, ließen Bauherren in Europa fratzenhafte Köpfe von Tieren, Menschen oder fabelhaften Ungeheuern aus Stein oder Holz an Türen anbringen. Der Neidkopf soll nach Volkes Glaube das Unheil und Böse abwehren (apotropäische Handlung). Die bösen Mächte und Geister sollten den Menschen in den damit bedachten Gebäuden nichts neiden und sie damit nicht gegen die Bewohner aufbringen. Neidköpfe gab es von der Größe eines Handtellers bis zu Kopfgröße. Mitunter erreichten sie in Steinform als Stufe zur Haustreppe eine Größe bis 1,50 m. Neidköpfe befanden sich besonders an nach Westen ausgerichteten Pfeilern und Gebäudeteilen, da die Dämonen hauptsächlich dort vermutet wurden. (…) Der Brauch geht laut dem Hohenloher Heimatforscher Herbert Schüßler vermutlich auf keltischen Ursprung zurück, als man feindliche Schädel an den äußeren Begrenzungen der Bauten anbrachte, um Feinde abzuschrecken. Sie galten außerdem als Glückssymbol und wurde auch auf Rüstungen angebracht. Man glaubte, mit der Zurschaustellung des Kopfes habe man Gewalt über die Seele und den Geist des Feindes. Ohne Kenntnis dieses Kults wurde der Brauch mit Steinköpfen vom inzwischen christianisierten Volk beibehalten. [Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Neidkopf]
Zum Sterben schön …
Die Friedhöfe sind voll von erotischen Statuen. Wie passt das zusammen? Tod und Sterben haben an sich nichts Erotisches. Grabmäler beschäftigen sich nicht mit der unangenehmen Seite des Ganzen. Stattdessen wehren sie den Tod ab mit Hilfe des Schönen. Seit dem 18. Jahrhundert herrscht in Philosophie und Kunst die Ansicht, nicht die Dinge seien schön, sondern auf unsere Art zu schauen käme es an. Wenn wir uns die Freiheit nehmen, sie bloß so anzuschauen, ohne praktischen Zweck, erleben wir das Schöne. Dann kommen sie uns schön vor. (…) Vor allem in der Zeit um 1900 häufen sich laszive Plastiken und Skulpturen. Sie verbinden traditionelle Trauermotive wie Urne, Efeu, letztes Laken mit der Zurschaustellung des weiblichen Körpers. Auf allen Friedhöfen Europas aus dieser Zeit begegnen wir schönen Nackten. (…) Seit der Renaissance werden weibliche Körper gern benutzt, um erfülltes männliches Verlangen darzustellen, nach Freiheit, Kriegsglück, elektrischer Beleuchtung … Der Literatur- und Sozialwissenschaftler Klaus Theweleit spricht davon, der weibliche Körper diene als »Wunschterritorium« der Männer. So lernen etwa die Protagonisten romantischer Märchen, ihr eigenes Verlangen im Leben durchzusetzen. Nach Arbeit und Kampf erhalten sie die Frau als Siegespokal: die Prinzessin und das halbe Königreich! [Quelle: http://www.hamburgerliteraturreisen.de/artikelstein1.pdf]
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